Lean macht erfolgreich (Teil 3)

Erfolgsfaktor 3: Mindset verändern

Wenn wir uns bei Unternehmen umschauen, die seit mehreren Jahren Lean ernsthaft eingeführt haben, die viel Energie und Aufwand reingesteckt haben, die ein Produktionssystem flächendeckend etabliert haben, dann können wir 2 Phänomene beobachten.

  1. Der Lean-Grad eines Unternehmens scheint abhängig vom Manager. Geht er, sinkt der Lean-Grad.
  2. Der Lean-Grad scheint auf einem Niveau angekommen zu sein, der es schwer macht, ihn zu steigern.

Betrachten wir Phänomen 1: Wenn der Lean-Grad mit dem Manager mitwandert, dann hat man eines nicht geschafft: Die Durchdringung der Idee auf allen Unternehmensebenen zu erreichen: d. h. es ist nicht gelungen, den Mindset der Mitarbeiter nachhaltig zu verändern.

Schaut man sich diese Unternehmen an, dann stellt man sehr schnell fest, dass die Unternehmen eine konzernweite Lean-Zentrale etabliert und Lean-Experten in die Werke entsendet haben. Das Verhältnis Lean-Experte zu Anzahl des Mitarbeiters, für die er zuständig ist, beträgt meist 1 : 100 bis 1 : 300. Aber auch größere Verhältnisse haben wir schon angetroffen. Doch was muss ein Mensch leisten können, den Mindset, das Denken von 300 Mitarbeitern nachhaltig verändern zu können?

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Lean macht erfolgreich (Teil 1)

Ergebnisse einer Studie

Insgesamt nahmen 771 Unternehmen und Organisationen aus allen Branchen aus acht europäischen Ländern an der Lean Management Studie 2009 teil (Quelle: Abegglen Bericht – Lean Management Studie 2009).

Das Spektrum der Teilnehmer reicht von kleinen Firmen mit weniger als 50 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz (Budget bei öffentlichen Einrichtungen) von unter 100 Mio. € bis hin zu großen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz (Budget bei öffentlichen Einrichtungen) von über 400 Mio. €. Damit repräsentiert die Lean Management Studie einen breiten Querschnitt von mittelständischen Unternehmen, Konzerneinheiten und Verwaltungsorganisationen.

Um die Studienteilnehmer nach ihrer Performance zu gruppieren und in der Anwendung von Lean gegenüberstellen zu können, wurden sie in quantitativen und qualitativen Aspekten beurteilt.

  • Diese umfassen neben klassischen Kennzahlen wie EBITDA pro Mitarbeiter, Liefertreue, Ausschuss-/Reklamationsrate und Lagerumschlag auch qualitative Aspekte wie Anzahl Verbesserungsvorschläge pro Mitarbeiter, Implementierungsrate, Absenzen/Krankenstand sowie systembezogene Aspekte wie Führung, Zeitmanagement und Unternehmenskultur.

Die Bewertung erfolgte durch die Studienteilnehmer in einer Selbstbeurteilung mit einem Punktesystem, bei welchem 0 die tiefste und 4 die höchste Punktzahl/Leistungsstufe darstellt. Aus der sich ergebenden Gesamtpunktzahl wurden folgende Performance-Kategorien definiert:

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Mitarbeiterbelohnung – aber wie?

Und ich werde immer und immer wieder gefragt: „Was machen wir eigentlich mit unserem Vorschlagswesen?“ Oder: „Sollen wir die Lean-Teams belohnen?“

Nun, ich persönlich halte davon nicht viel, Geld für Lean zu geben, da ich denke: Verschwendung zu identifizieren und zu beseitigen, ist Aufgabe jedes Einzelnen bzw. des Teams, das zusammen arbeitet. Andererseits können Anreize ein starker Motivationsfaktor für den Menschen sein. Warum darauf verzichten? Wobei Geld eben nur eine kurzzeite Wirkung hat.

Für alle sichtbare Ehrenzeichen entfalten eine viel höhere Wirkung. Das fängt bei der Tafel im Eingang an, an der alle vorbeigehen. Dort kann man für jedes Team Audit-Smilies oder Auditergebnisse darstellen und/oder Anzahl der umgesetzten Verbesserungsideen. Dies sieht man zuweilen. Aber warum nutzt man z.B. nicht den Parkplatz als Belohnungssystem?

Nun, wie geht das?

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Wir ertrinken in Informationen und hungern nach Wissen

Wir ertrinken in Informationen und hungern  nach Wissen

John Naisbitt, Trend- und Zukunftsforscher

Letztlich habe ich einen Vortrag vor der Führungsmannschaft eines Unternehmens gehalten.

Als ich beginnen wollte, waren 3 Laptops noch aufgeklappt und 2 weitere Manager spielten mit ihrem I-phone. Als ich dann 2 Minuten nichts gesagt habe, guckten mich alle erwartungsvoll an. Nach einer weiteren Minute des Schweigens wurden 2 Laptops zugeklappt. Der 3. Teilnehmer schrieb fleißig weiter. Diesen habe ich dann gefragt: „Wie viele E-Mails er denn am Tag bekommen würde?“ Er antwortete – sogar etwas stolz: „So um 120“. Der Arme dachte ich bei mir und machte dann weiter. „Wie viel Sie und Sie und …“ Der Durchschnitt lag bei 80 – 100 Mails pro Tag und „nur“ 10 – 30 am Wochenende und in den Ferien – täglich, natürlich.

Bei meiner nächsten Frage kam dann Ruhe in die Zuhörerschaft, die lautete: „Wie viele Abgänge und Burn outs hatten Sie in den letzten 2 Jahren?“

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