Mitarbeiterbelohnung – aber wie?

Und ich werde immer und immer wieder gefragt: „Was machen wir eigentlich mit unserem Vorschlagswesen?“ Oder: „Sollen wir die Lean-Teams belohnen?“

Nun, ich persönlich halte davon nicht viel, Geld für Lean zu geben, da ich denke: Verschwendung zu identifizieren und zu beseitigen, ist Aufgabe jedes Einzelnen bzw. des Teams, das zusammen arbeitet. Andererseits können Anreize ein starker Motivationsfaktor für den Menschen sein. Warum darauf verzichten? Wobei Geld eben nur eine kurzzeite Wirkung hat.

Für alle sichtbare Ehrenzeichen entfalten eine viel höhere Wirkung. Das fängt bei der Tafel im Eingang an, an der alle vorbeigehen. Dort kann man für jedes Team Audit-Smilies oder Auditergebnisse darstellen und/oder Anzahl der umgesetzten Verbesserungsideen. Dies sieht man zuweilen. Aber warum nutzt man z.B. nicht den Parkplatz als Belohnungssystem?

Nun, wie geht das?

Der Parkplatz ist ein für jeden sichtbarer Ort und damit gut geeignet, Orden und Ehrenzeichen zu vergeben. Auf dem Parkplatz kann man Erfolge sichtbar machen. Ein Parkplatz neben dem GF reserviert und den Namen auf einem Kleinschild visualisiert – das wirkt.

Auch die Mechanismen ‚Reise‘ wirken – aber nicht so stark.

Gewähre ich eine Reise, sollte sie das ganze Team betreffen und die jeweiligen Partner mit einbeziehen. Bleibt es bei den Kollegen, wird es eher schlecht bei der Familie aufgenommen. Gewährt man allerdings eine Reise zusammen mit dem Partner, ruhig getrennt von den anderen Teammitgliedern, wird diese Belohnung als etwas Herausragendes empfunden und als positiv bewertet. Damit wird natürlich auch der Druck aufgebaut, es nochmals zu schaffen.

Auch das Auto kann eine große Wirkung entfalten, aber nur bei dem Personenkreis, die einen Firmenwagen haben. Hierzu müssen Sie nur die Vergabe von Firmenwagen neu regeln:

  • Jeder Firmenwagen hat ein Typenschild, an dem man erkennen kann, welcher Motor drin ist. Darauf sollten Sie auf keinen Fall verzichten.
  • Jeder Firmenwagen wird dem Mitarbeiter nur 1 Jahr zur Verfügung gestellt und dann neu vergeben und zwar nach Leistung und Zielerreichung.

Der Beste bekommt den größten Motor, die Zweit- und Drittbesten den etwas kleineren und der Rest den „normalen“ Motor in seiner Klasse.

Glauben Sie mir, nicht nur in der Firma sondern auch zu Hause beim Partner und den Kindern wird das bemerkt und der Umzug auf eine kleinere Motorgröße wird sicher auch bei den Nachbarn realisiert.

In einem Unternehmen haben wir so den Vertrieb auf Hochtouren gebracht. Da der Eigentümer begeistert von der Idee war, aber Bedenken äußerte, dies bei seinen altgedienten Mitarbeitern durchzusetzen, haben wir den jeweiligen Partnern ein Auto zur Verfügung gestellt – schön abgestuft in Kategorie und Motorleistung und Marken.

Sie können sich nicht vorstellen, was da los war, als nach einem Jahr die Partnerin des früheren Vertriebsasses von der Premiummarke auf einen kleineren Wagen umsteigen musste. Für alle sichtbar, Freundinnen, Familie, Nachbarn, etc.

Im 1. Jahr ein Deckungsbeitrag plus von über 20%, im nächsten weitere mehr als 15%. Ein voller Erfolg also – und die Mehrkosten für die Wagen der Partnerinnen – nicht der Rede wert.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein friedliches, harmonisches Weihnachtsfest und ein glückliches, gesundes neues Jahr.

Bleiben Sie uns gewogen – bleiben Sie Lean.

Ihr Bodo Wiegand

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